Wiederkehrende/chronische Blasenentzündung (IC/BPS)

Eine chronische Blasenentzündung zeichnet sich vor allem durch starken Harndrang (auch nachts), Schweregefühl im Unterleib und Schmerzen aus, wobei meistens keine Bakterien als Auslöser nachgewiesen werden können. Die Symptome können allerdings unterschiedlich stark ausgeprägt sein und in Kombination auftreten. Des Weiteren gibt es keine einheitliche Beschreibung der Symptome, somit müssen erst andere Erkrankungen oder eine bakterielle Infektion ausgeschlossen werden.

Der enorme Leidensdruck kann zusätzlich noch durch weitere Erkrankungen, die oft zeitgleich mit einer wiederkehrenden oder chronischen Blasenentzündung auftreten können, verstärkt werden. Dazu zählen beispielsweise allgemeine Erschöpfung, Fibromyalgie, Reizdarm oder auch rheumatologische und mentale Erkrankungen.

Da die chronische Blasenentzündung unterschiedliche Beschwerden verursacht und teilweise auch noch nicht ausführlich erforscht ist, kann es oft Jahre dauern, bis Betroffene eine Diagnose erhalten.

Wege, eine chronische Blasenentzündung zu diagnostizieren:

Neben der ausführlichen Anamnese der Patientin und der anschließenden Untersuchung von Körper und Urin kann weiter noch eine Ultraschalluntersuchung oder ein Kaliumchloridtest vorgenommen werden. Sollten diese jedoch keine eindeutigen Ergebnisse bringen, ist noch eine Harnblasenspiegelung (Zystoskopie) oder ein Harnblasendehnungstest (Distension) möglich.

Therapiemöglichkeiten:

Als erster Ansatzpunkt sollte der eigene Lebensstil unter die Lupe genommen werden: Stress, anstrengender Sport, die falschen Schuhe oder zu enge Kleidung können sich negativ auf die Blase auswirken.

Da der lange Leidensdruck bis zur endgültigen Diagnose auch Depressionen oder eine chronische Erschöpfung hervorrufen kann, bietet sich hier eine individuelle Therapie bei einem Psychiater oder Psychotherapeuten an.

Des Weiteren sollten eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgeschlossen werden. Kaffee, Tee, alkoholische oder kohlensäurehaltige Getränke können ebenso symptomverstärkend wirken.

In der Physiotherapie wird eine chronische Blasenentzündung oft mit einem überaktiven Beckenboden in Verbindung gebracht.

Hier wird dann mit verschiedenen Relaxatationstechniken, Triggerpunkttherapien und myofaszialen Techniken gearbeitet. Diese sollen zur Entspannung der Muskulatur und somit zur Schmerzreduktion beitragen.

In Studien wurden außerdem sehr gute Ergebnisse zur Entspannung des Beckenbodens mit myofaszialen Techniken und der sogenannten Thielemassage erzielt.

Wie eine überaktive bzw. verkrampfte Beckenbodenmuskulatur zustande kommen kann, erfahrt ihr auch auf meiner Homepage.